Was ist Biodiversität?

Der Begriff Biodiversität oder auch biologische Vielfalt steht für vier grundlegende Begriffe, die wir unbedingt kennen sollten. Die Artenvielfalt, also die Vielfalt der verschiedenen Arten von Pflanzen und Tieren auf der Erde. Die genetische Vielfalt, also die Vielfalt innerhalb der Arten. Die Vielfalt der Ökosysteme, also die Lebensräume wie z.B. Meere, Seen, Wälder, Wiesen etc. Und zu guter Letzt die Vielfalt der Wechselbeziehungen innerhalb dieser Arten und Ökosysteme.

Eine intakte biologische Vielfalt sichert im wahrsten Sinne des Wortes unser Überleben und ist ein besonderes Gut unserer Erde. Für uns Menschen ist sie unverzichtbar. Und für ihren Erhalt gibt es mindestens 5 gute Gründe:

• Ernährung: Insekten bestäuben unsere Obst- und Gemüsepflanzen und sichern damit unsere Ernte. Ohne diese Insekten hätten wir nichts zu essen.
• Ressourcen: Holz spielt in unserem Leben eine grosse Rolle. Aber ohne Wälder kein Holz, für diese Ressourcen müssen wir unsere Wälder erhalten.
• Luft: Tief durchatmen können wir nur, weil Wälder und Moore unsere Luftqualität deutlich verbessern und Schadstoffe wie CO2 binden. Sie betreiben Photosynthese und wandeln CO2 in Sauerstoff um, damit reinigen sie unsere Luft.
• Schutz: Wiesen und Wälder schützen uns vor Erosion und Flussauen schützen vor Hochwasser. Ohne diese Gebiete wären wir dem schutzlos ausgeliefert.
• Freizeit: Wir profitieren in vielerlei Hinsicht von der Natur. Vor allem finden wir in ihr Erholung und können abschalten und einfach die Natur geniessen.

Wer schon einmal ein Kartenhaus hat einstürzen sehen, der kann sich genau das bildlich vorstellen, wenn die biologische Vielfalt gefährdet ist. Denn dann wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die eine Karte nach dem Anderen im ökologischen System umfallen lässt. Kleine Veränderungen werden zum grossen Problem. Wenn also zum Beispiel eine Insektenart ausstirbt, die unsere Pflanzen bestäubt hat, bilden diese keine Früchte mehr und wir haben keine Nahrung.

Die Biodiversität in der Schweiz ist gefährdet - nicht erst seit gestern. Die Lebensräume der Tiere und Pflanzen verändern sich durch den Klimawandel so schnell, dass eine Anpassung zeitlich einfach nicht mehr möglich ist. Die Arten sterben aus. Mittlerweile stehen in der Schweiz 81% der Reptilien, 67% der Amphibien, 48% der Fische, 40% der Säugetiere, 37% der Vögel und 34% der Insekten auf der roten Liste und sind damit stark gefährdet.

• Kreislaufwirtschaft: Die Verwendung aller Nebenprodukte eines Rohstoffes sorgt dafür, dass Rohstoffe nicht für jeden Zweck neu produziert werden müssen. Auch die Wiederverwendung von geeigneten Produkten ist elementar für die biologische Vielfalt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Verwendung von Grüngut. Das wird gesammelt, kompostiert und als Kompost wieder in den Kreislauf gegeben. Perfekt, wenn man die Biodiversität fördern möchte.


• Wildbienenförderung: Die fängt schon im eigenen Garten oder auf dem heimischen Balkon an. Wildbienen sind besonders wichtig, aber leider auch sehr gefährdet. Mit bienenfreundlichen Pflanzen, Insektenhotels oder einer Sandlinse, die Sie mit unserem Wildbienensand errichten können, kann man den nützlichen Insekten helfen und gleichzeitig die Biodiversität im eigenen Garten fördern.


• Lebensraum schaffen: Oft beginnt die Förderung der biologischen Vielfalt schon vor der eigenen Tür – im Garten. Hier kann man Lebensräume schaffen, die für die Tiere in der Natur besonders wichtig sind. Heimische Bäume und Sträucher liefern Nahrung und sorgen für geschützte Nistplätze. Insektenfreundliche Blumen liefern Pollen und unterstützen damit die Befruchtung von Obst- und Gemüsepflanzen.