GS657096.jpg

Ein Hoch auf das Hochbeet – vertikales Gärtnern leicht gemacht

Ein Hochbeet erleichtert nicht nur die Gartenarbeit enorm, es ist auch mit weniger Pflegemassnahmen während des Jahres verbunden.

Die Beetplanung nimmt bei der Gartengestaltung einen wichtigen Platz ein. Denn immerhin soll die überschauliche Fläche Raum für einen Nutzgarten oder einen Ziergarten bieten. Statt herkömmlicher Bodenbeete werden immer häufiger auch stabile Hochbeete installiert. Neben dem bequemen Gärtnern und der Ertragssteigerung ist ein Hochbeet vor allem dann von Vorteil, wenn die Bodenverhältnisse kein Bodenbeet erlauben. Aus diesem Grund gibt es auch diverse Hochbeet-Ausführungen für Balkone oder Terrassen. So wird Urban Gardening in all seinen Facetten ganz einfach möglich. Aber auch wenn ein Hochbeet weniger Pflege verlangt als ein Bodenbeet, so müssen Gärtner und Gärtnerinnen dennoch ein paar Dinge beachten.

Gute Vorbereitung im Hochbeet ist die halbe Ernte

Das Gartenjahr beginnt in der Regel im März, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Doch in einem Hochbeet kann die Vegetationsperiode deutlich früher eingeläutet werden, wenn Gärtner und Gärtnerinnen einen Frühbeet-Aufsatz besitzen. Einfach installiert bleiben die eingefangenen Sonnenstrahlen im Inneren und erwärmen die Luft, die Verrottungswärme heizt von unten. So werden die ersten Kulturen zuverlässig vor Kälte geschützt. Wenn die Erde ausreichend erwärmt ist, lohnen sich auch frühe Pflegemassnahmen. Als erstes steht das Jäten an. Mithilfe einer kleinen Harke oder eines Rechens wird die Erde bis in etwa 10 cm Tiefe gelockert. Unerwünschte Beikräuter lassen sich im Rahmen des Harkens gleich im Kinderstadium entfernen. Durch das Harken werden Wasserkapillaren aufgebrochen, sodass Regen besser in die Tiefe dringen kann. Vor allem bei einem Hochbeet ist das besonders wichtig, weil der Wasserbedarf ohnehin höher ist als bei Bodenbeeten.

Nach dem Harken muss die Substratoberfläche etwa 3 cm hoch gemulcht werden. Mulchen ist bei Hochbeeten unerlässlich. Zum einen schützt die dünne Decke vor zu schneller Austrocknung durch Wind und Sonne. Zum anderen landet Giess- oder Regenwasser nicht direkt auf dem Substrat und verschlämmt es, sondern wird durch das Mulchmaterial sanft verteilt. Nicht zuletzt hilft Mulch auch, um das Wachstum von Unkräutern zu unterbinden. Vielleicht fällt diese Massnahme mit dem ersten Rasenschnitt zusammen und eine dünne Schicht getrocknetes Gras kann als Mulch direkt verwendet werden. Alternativ eigenen sich auch gehäckseltes Stroh oder Heu sowie Schilfmulch. Diese Materialien sind sehr fein und behindern das Wachstum kleiner Jungpflanzen nicht. Aus diesem Grund sind grobe Mulchkomponenten wie Holzschnitzel oder Rindenmulch nicht geeignet. Beim Mulchen dürfen niemals feuchte Materialien verwendet werden, weil andernfalls Pilze und Schnecken rascher den Weg zum Gemüse finden. Besser ist es, mehrmals im Jahr dünne Schichten auszubreiten.

Im Frühjahr kann das Hochbeet dann auch gedüngt werden. Das ist allerdings nicht immer notwendig. Denn in klassischen Hochbeeten, welche mit 4 Schichten befüllt wurden, sind für etwa 6 Jahre ausreichend Nährstoffe vorhanden. Durch die Verrottung von Ästen, Holzhäckseln, Grassoden oder Strauchschnitt im Inneren haben die Wurzeln der Gemüse- und Obstkulturen, welche obenauf wachsen, immer Nachschub. Anders sieht das bei niedrigen Hochbeeten aus. Diese oft auch als „Balkon-Hochbeet“ bezeichneten Pflanzgefässe sind meist nur etwa 30 bis 50 cm hoch, sodass die Füllung nur aus einer Drainageschicht aus Holzschnitzel und einer Pflanzschicht aus Erde besteht. Hier kann kein Verrottungsprozess für Nährstoffe sorgen. Aus diesem Grund müssen kleine Hochbeete im Frühjahr neu befüllt werden. Auch bei Hochbeeten, welche dreischichtig befüllt wurden (Holzschnitzel, Kompost und Hochbeeterde) sollten jährlich frische Nährstoffe zugeführt werden. Dafür eignet sich am besten die Balkon- und Hochbeeterde von RICOTER, die perfekt auf die Bedürfnisse der darin wachsenden Pflanzen abgestimmt ist und die beste Grundlage für ein frisches Hochbeet bietet.

Wir ernten, was wir im Hochbeet säen

Spätestens wenn die letzten Vorbereitungen abgeschlossen sind, startet die Aussaat. Viele Gemüse- und Kräutersorten können direkt ausgesät werden. Dafür wird eine etwa 5 cm dicke Schicht Aussaaterde eingefüllt, damit die Jungpflanzen in der nährstoffreichen Erde nicht im Kinderstadium vergeilen. Auch diese Erde hält das Sortiment von RICOTER bereit. Pflanzen wie Kürbis, Zucchini, Gurke oder Tomate sind sehr gross, daher werden nur einzelne Samen in die Erde gesteckt. Erbsen oder Bohnen hingegen säen Gärtner und Gärtnerinnen als Horste und geben 3 bis 5 Samen in jedes Pflanzloch. Feine Samen von Karotten, Dill oder Feldsalat werden einfach in Reihen oder breitflächig ausgesät. Für eine gleichmässige Verteilung bietet sich die Vermengung der Samen mit Sand an. Die grösseren Samen kleinerer Gemüsepflanzen wie Kohlrabi, Radieschen oder Mangold sind auch als Saatband oder Saatplatte im Handel erhältlich. So ist der richtige Abstand sichergestellt und die Samen keimen bei ausreichend Feuchtigkeit zuverlässig ohne Lichtkonkurrenz. Wer keine Lust auf Aussäen hat, kann sich auch bequem mit Jungpflanzen eindecken und diese zu geeigneter Zeit einpflanzen.

Neben den üblichen Massnahmen wie Jäten steht im Sommer vor allem das Giessen im Vordergrund. Denn aufgrund der erhöhten Lage, der dauerhaften Sonnenbestrahlung, der Verrottungswärme im Inneren, der höheren Erdtemperaturen und der vermehrten Verdunstung über die Aussenwände sind Hochbeete vor allem im Sommer deutlich durstiger als Bodenbeete. Das gründliche Wässern ist daher das A und O, besonders wenn die Qualität der Früchte von der Wassermenge abhängt. Viele Tomaten leiden bei zu viel Wasser an Pilzkrankheiten, Paprika oder Zucchini werfen bei Trockenheit ihre Blüten sofort ab und Karotten, Kohlrabi oder Salat neigen zum Schiessen, wenn die Wurzeln nicht gekühlt werden. Wenn Gärtner und Gärtnerinnen nicht kannenweise Wasser tragen möchten, macht die Installation einer intelligenten Bewässerung Sinn. Oftmals lassen sich so Engpässe einfach verhindern und die Ernte für all die Mühen ist gesichert.

Doch nicht nur die Pflanzen wachsen im Sommer um die Wette, auch Schädlinge laufen auf Hochbetrieb. Deshalb sollten Gärtner und Gärtnerinnen vermehrt ein Auge darauflegen, um die Ernte nicht allzu grosszügig teilen zu müssen. Mit präventiven Massnahmen lassen sich viele Probleme im Hochbeet vermeiden. Und weil chemische Schädlingsabwehr- und Pflanzenschutz eigentlich im Hausgarten nichts zu suchen haben, stehen viele effektive natürliche, umweltgerechte Alternativen zur Verfügung. Zu den häufigsten Feinden des Gärtners oder der Gärtnerin zählen zweifelsfrei Schnecken, Gemüsefliegen, Blattläuse sowie Trauermücken und Raupen. Wer an der Oberkante des Hochbeets ein Kupferband oder eine umgeschlagene Eisenkante anbringt, verhindert das Eindringen von Schnecken – allerdings nur, wenn keine rankenden Pflanztriebe eine Brücke darstellen. Gegen Gemüsefliegen hilft ein Schutznetz oder alternativ sogenannte „Kohlkragen“. Blattläuse lassen sich durch das Anlocken natürlicher Frassfeinde in Schach halten, Trauermücken kommen mit Gelbtafeln gar nicht erst in Fahrt und gegen Raupen hilft das regelmässige Kontrollieren und Absammeln.

Noch einmal die Ärmel hochkrempeln und dann zurücklehnen

Im Herbst ist noch einmal ernten angesagt. Viele Gemüse-, Obst-, Beeren- und Kräutersorten liefern die letzten Erträge, bevor sie sich in die Winterruhe verabschieden oder bei den ersten Minusgraden absterben. Wenn das Hochbeet im Garten deshalb langsam lückig wird, können Gärtner und Gärtnerinnen die freien Flächen für eine Gründüngung nutzen. Bestimmte Pflanzen wie Phazelie, Klee oder Feldsalat keimen in der noch warmen Erde sehr schnell und lockern den Boden tiefgründig. Bei Frost sterben sie ab und reichern so das Hochbeet mit neuer organischer Masse an.

Die Erde in einem Hochbeet sackt jährlich etwa 10 bis 20 cm ab und muss deshalb aufgefüllt werden. Weil im Garten gegen Ende der Vegetationsperiode besonders viel Grünschnitt anfällt, sollten Gärtner und Gärtnerinnen gleich zur Tat schreiten und die Höhendifferenz ausgleichen. Denn das natürliche Material kann sich über den Winter setzen und steht dann als frischer Humus im Frühjahr wieder zur Verfügung. Besonders gut für das Auffüllen eignen sich Kompost, Staudenschnitt, Rasen oder Laub. In einem Balkon-Hochbeet genügt es, frische Hochbeeterde oder Gartenkompost einzufüllen, da dort das Absacken nicht so massiv ausfallen wird.

Auch wenn Gärtner und Gärtnerinnen ihr Hochbeet pflegen, ist die Lebenszeit dennoch begrenzt. Nach spätestens 6 Jahren ist der Zyklus der Verrottung so weit abgeschlossen, dass die Schichten erneuert werden müssen. Imzugedessen ist auch die Wartung des Hochbeets möglich. Dafür bietet sich der Herbst an, wenn die Ernte vorbei ist. Nach der Entleerung des Hochbeets lassen sich Schäden an der Folie oder an der Konstruktion gut erkennen. Wenn die Reparaturen abgeschlossen sind, werden die vier Schichten wieder neu eingefüllt. Über den Winter setzt sich der Inhalt und im Frühjahr können Gärtner und Gärtnerinnen dann ihr neu erstrahlendes Hochbeet bepflanzen.

Ähnliche Berichte

Mehr erfahren 365 Tage Ernte im Hochbeet – ganz einfach, schnell und bequem
365 Tage Ernte im Hochbeet – ganz einfach, schnell und bequem

Perfekte Wachstumsbedingungen, reichhaltige Ernte und bequemes Gärtnern – ein Hochbeet hat viele Vorzüge und ist schnell installiert. Hochbeete, ob…

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren