Trauermücken – ein Dauerthema von der Pflanzenproduktion bis zu den Hobbygärtnern

Trauermücken – ein Dauerthema von der Pflanzenproduktion bis zu den Hobbygärtnern

Im Jahr 2012 verabschiedete der Bundesrat das Torfausstiegskonzept, welches ein zweistufiges Vorgehen zur Umsetzung eines vollständigen Torfausstiegs festhält. Während der Torfausstieg in Sackerden für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner weitgehend vollzogen ist, soll bis 2030 auch der Torfanteil in Profi-Substraten so weit reduziert werden, wie dies technisch machbar und wirtschaftlich tragbar ist. Mit dem schrittweisen Verzicht auf Torf leistet die Schweiz ihren Beitrag zum Moorschutz im Ausland. Um Torf abzubauen, müssen Moore entwässert werden. Das zerstört wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Durch die Trockenlegung und den Abbau von Torf wird der in Moorböden gebundener Kohlenstoff als klimaschädliches CO2 und Lachgas freigesetzt. Deshalb ist Moorschutz nicht nur Naturschutz, sondern auch Klimaschutz.
Die torfreduzierten resp. torffreien Substratmischungen bestehen aus Torfersatzstoffen wie Rinden- und Grüngutkompost, sowie Holzfasern.

Sie stellen die Pflanzenproduzenten nicht nur hinsichtlich der Pflegemassnahmen für die Pflanzen, sondern auch bzgl. Begleiterscheinungen wie den Befall von Trauermücken vor neue Herausforderungen. Vor allem bei der biologischen Pflanzenproduktion ist der Befall von Trauermücken und deren Larven problematisch und die Bekämpfung mit biologischen Mitteln limitiert. Damit der Torfausstieg bis 2030 in der Schweiz weitgehend umgesetzt werden kann, bedarf es von Seiten der Forschung Lösungsmöglichkeiten zu Problemen, die im Zusammenhang mit dem Verzicht von Torf auftreten können. Dies gibt Sicherheit beim Umstieg von torfhaltigen auf torffreie Substrate und fördert gleichzeitig die Motivation, diesen Schritt auch zu machen.
Mit dem Forschungsprojekt «Verminderung der Attraktivität von Biosubstraten für Trauermücken», dass seit Dezember 2023 an der ZHAW läuft, sollen mögliche Massnahmen zur Reduktion von Trauermückenbefall untersucht und bestimmt werden. Ziel ist, aus den Ergebnissen der Untersuchungen ein System zur präventiven Bekämpfung von Trauermücken und ihren Larven zu entwickeln, indem durch die Anwendung von optimierten Substratmischungen und den Einsatz von umweltfreundlichen Repellentien der Befall von Trauermücken minimiert wird.

Das Verbundprojekt der ZHAW, Jardin Suisse sowie der Substratfirma RICOTER Erdaufbereitung AG wird durch die Umwelttechnologieförderung des BAFU unterstützt.







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