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Multitalent Holzwolle im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon

Viele Gärtner und Gärtnerinnen schwören auf Holzwolle. Ob als Bodenschutz oder Fruchtschutz – es gibt viele Einsatzmöglichkeiten.

Holzwolle für den Garten, Erdbeerholzwolle oder Agrarwolle – wie auch immer die Namen lauten, sie bezeichnen einen wertvollen Naturstoff, der sich regional und ressourcenschonend herstellen lässt und im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon angewendet werden kann. Weil immer mehr Gärtner und Gärtnerinnen auf natürliche Produkte setzen, hat sich mittlerweile auch Holzwolle als Gartenhelfer gut etabliert. Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter – das Produkt punktet mit vielen Vorteilen und kann das gesamte Jahr über ausgebracht werden. Wie gut, dass auch RICOTER Garten Holzwolle im Sortiment hat und diese perfekt für verschiedenste Bereiche eingesetzt werden kann. Im Vergleich zu vielen anderen Produkten wie beispielsweise Stroh ist Holzwolle nicht mit Unkrautsamen behaftet, fein in der Struktur und naturbelassen. So gilt das Produkt als echtes Multitalent.

Was ist Holzwolle?

Holzwolle besteht in der Regel aus unbehandelten Kiefer-, Fichten- oder Tannenhölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Bäume werden nach dem Fällen entrindet und luftgetrocknet. Anschliessend wird der nackte Stamm maschinell zu feinen Holz-Schlangen gerieben. Diese müssen dann noch einem Press- und Trocknungsprozess unterzogen werden. Da es sich bei Holzwolle um ein reines Naturprodukt handelt, kann es zu farblichen Abweichungen kommen. Denn vor allem nach der vollständigen Trocknung gibt es Farbvarianten von Grau über Gelb bis hin zu Rot. Die Färbung ist dem natürlichen Harzanteil der Nadelbäume geschuldet, sie sagt jedoch nichts über die Qualität aus. Holzwolle, egal von welchem Nadelbaum, ist immer unbehandelt und daher frei von Lack-, Kleber- oder Farbrückständen. Gärtner und Gärtnerinnen können gepresste oder lose Holzwolle kaufen. Der Verbrauch richtet sich jedoch nach der Art der Verwendung, dem Einsatz und der Jahreszeit.

Es gibt diverse Arten von Holzwolle, die zwar gleich gewonnen werden, aber sich in einigen Punkten voneinander unterscheiden. Das als Gartenholzwolle, Gemüseholzwolle oder Erdbeerholzwolle bekannte Produkt ist vor allem für den Einsatz im Nutzgarten konzipiert, um die Ernteerträge zu steigern und die Früchte vor Fäulnis zu schützen. Doch auch im Ziergarten findet es als Winterschutz durchaus Verwendung. Darüber hinaus wird die Holzwolle gerne auch zur Verbesserung des Bodens nach einer Gartenneuanlage verwendet. Gartenholzwolle kann noch eine Restfeuchte von 20 % haben und zudem Staub enthalten. Im Gegensatz dazu ist Kuschelholzwolle nahezu 100-prozentig trocken und deshalb besser formbar und weicher. Bei der Herstellung wird auch darauf geachtet, ein möglichst staubfreies Produkt zu erhalten. Kuschelholzwolle wird daher besonders gerne als Einstreu für Kleintiere verwendet, weil es den Nestbau begünstigt und sehr geruchshemmend ist. Darüber hinaus wärmt es Hamster und Co. Doch auch für empfindliche Kulturen im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon kann die Kuschelholzwolle als Mulchmaterial eingesetzt werden.

Euterholzwolle hingegen wird, wie der Name bereits vermuten lässt, zur Reinigung von Kuheutern verwendet. Deshalb ist das Produkt nicht nur besonders weich, sondern wurde im Rahmen der Herstellung auch keimfrei gemacht. Um Entzündungen vorzubeugen, vermischen Landwirte und Landwirtinnen die Euterholzwolle auch mit desinfizierenden Mitteln oder Wundheilsalben. Aus diesem Grund sollte benutzte Euterholzwolle, die über den Stallmist entsorgt wurde, nicht mehr für Pflanzen verwendet werden. Im Gegensatz zu Imkerholzwolle. Sie wird ebenso wie Euterholzwolle keimfrei gemacht, jedoch ist sie ein wenig grober. Dadurch wird das Produkt saugfähig und Imker oder Imkerinnen können es mit Zuckerwasser tränken. An dieser Nährwolle bedienen sich Bienen im Herbst und Winter, ohne dabei Gefahr zu laufen, zu ertrinken. Gebrauchte Imkerholzwolle kann deshalb sehr gut noch kompostiert oder direkt im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon verwendet werden und die Pflanzen beim Wachsen und Blühen unterstützen oder vor Frost zu bewahren.

Wofür eignet sich Holzwolle im Garten?

Am weitesten verbreitet ist Gartenholzwolle als Mulchmaterial. Denn die lockere Struktur sowie die langsame Verrottung machen das Naturprodukt zu einem wertvollen Gartenhelfer. Wenn Beete, Baumscheiben oder Pflanzgefässe mit Gartenholzwolle gemulcht werden, so bleibt die Erde darunter gesünder. Das liegt daran, dass die Gartenholzwolle keine direkte Sonne durchlässt und so das Substrat darunter nicht verkrustet. Gleichzeitig kann die in der Erde enthaltene Feuchtigkeit aber auch nicht so einfach durch die Mulchschicht verdunsten, weshalb Gärtner und Gärtnerinnen vor allem in warmen und trockenen Sommern signifikant weniger Giessen müssen. Ausserdem verschlämmt Regen- und Giesswasser nicht die Erdoberfläche, wenn Gartenholzwolle als Mulch aufliegt. Das Naturmaterial bremst die Wassertropfen ab und hilft so zu einer gleichmässigen Versickerung. Nicht zuletzt schützt ausgebrachte Gartenholzwolle vor allem in Beeten, Pflanzgefässen und auf Baumscheiben vor unerwünschtem Unkrautwuchs. Bei weniger Licht-, Wasser- und Nährstoffkonkurrenz durch Unkräuter wachsen und gedeihen die Pflanzen dann auch deutlich besser.

Auch als Unterlage für Fruchtgemüse hat sich Gartenholzwolle mittlerweile sehr gut bewährt. Denn hoch und dicht verteilt, schützt das Produkt in Bodennähe wachsende Früchte vor Schmutz und Spritzwasser. Auf dem Boden wachsende Früchte hingegen verwässern nicht, wenn sie auf Gartenholzwolle gebettet werden, weil sie schneller abtrocknen können. So macht sich Holzwolle unter Erdbeeren, Kürbissen, Zucchini, Paprika, Aubergine, Tomaten oder Gurken einfach gut. Nicht zuletzt reduziert das Naturprodukt auch Schneckenfrass an genannten Kulturen. Denn vor allem nach regenreichen Tagen oder feuchten Nächten sind oftmals die Triebe der am Boden rankenden oder wachsenden Pflanzen von den hungrigen Plagegeistern durchtrennt, sodass die Pflanze abstirbt, noch bevor Gärtner und Gärtnerinnen Gelegenheit zur Ernte hatten. Auch werden deutlich mehr Früchte angeknabbert, wenn keine Mulchschicht aus Gartenholzwolle ausgebracht wird. Denn diese hält die Schleimer auch langfristig auf Abstand.

Nicht zuletzt wird Gartenholzwolle auch aufgrund der speziellen Struktur gerne für empfindliche Pflanzen verwendet. Denn einerseits saugen die langen, getrockneten Fasern viel Feuchtigkeit auf, ohne sich direkt zu zersetzen. Andererseits wird auch Luft in den vielen Zwischenräumen gehalten, was vor allem im Hinblick auf eine Isolierung vorteilig ist. Daher können Gärtner und Gärtnerinnen Gartenholzwolle bei dichten, lehmigen und tonhaltigen Böden im Rahmen der Bodenverbesserung einarbeiten. Vor allem im Herbst ist der Effekt umso höher, weil die umgegrabenen Erdschollen aufbrechen und sich dann beim Zerfallen mit der Holzwolle vermengen. Das Resultat ist ein gut belüfteter, speicherfähiger und zugleich durchlässiger Boden, der ideale Wachstumsbedingungen für Pflanzen verschiedenster Art bietet. Auch frostempfindliche Pflanzen können mit Holzwolle gut vor eisigen Temperaturen und schneidenden Winden im Winter geschützt werden. Dazu wird im Spätherbst etwas Hasendraht oder eine Schilfrohrmatte locker um die Stämme der Pflanzen gelegt und in den Zwischenraum die Holzwolle eingefüllt. Fertig ist ein natürlicher Wintermantel.

So wird Holzwolle am besten angewandt

Vor dem Ausbringen der Gartenholzwolle kann es sinnvoll sein, die Pflanzen zu düngen. Denn da bis zur vollständigen Zersetzung des Naturmaterials einige Zeit vergehen kann, müssten vor allem starkzehrende Kulturen sonst eine längere Durststrecke überstehen. Alternativ ist es auch möglich, die Pflanzen mit einer selbst angesetzten Brennnesseljauche zu stärken, bevor die Holzwolle als Mulch ausgebreitet wird. Zudem sollte bei empfindlichen Pflanzen, die auf eine pH-Wert-Verschiebung schnell verschnupft reagieren, vorher ein wenig Kalk in die Erde eingearbeitet werden. So bleibt die Erde im neutralen Bereich, auch wenn die Gartenholzwolle verrottet.

Beim Ausbringen dürfen Gärtner und Gärtnerinnen ausnahmsweise nach dem Motto „Viel hilft viel“ agieren. Denn nur wenn die Mulchschicht mindestens 5 cm hoch ist, kann sie auch als Schutz fungieren. Da Schnecken ohnehin keine Holzwolle mögen, ist die Gefahr einer vermehrten Besiedelung durch die hohe Mulchschicht nicht gegeben. Besser ist es allerdings, eine 10 cm hohe Schicht Gartenholzwolle auszubringen. Zum einen bedienen sich gerne Insekten und Gartenvögel an dem Naturmaterial, um ihre Nester zu bauen. Zum anderen setzt sich die Schicht durch Regen und Giesswasser schneller als man denkt.

Wenn die Holzwolle beispielsweise als winterlicher Frostschutz gedient hat, kann diese im Frühling direkt danach als Mulch an geeigneter Stelle ausgebracht werden. So erhält das Naturmaterial ein zweites Leben. Ebenso ist es auch möglich, die Holzwolle einfach im Frühling im Rahmen der Beetvorbereitung in den Boden einzuarbeiten. So wird die Erde gut belüftet und mit der Zeit durch die Zersetzung auch nährstoffreicher. Da Holzwolle keine Samen enthält wie beispielsweise Stroh, Heu oder Gras müssen Gärtner und Gärtnerinnen keine Angst vor unerwünschter Aussaat im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon haben.

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