GS733185.jpg

Mit dem richtigen Winterschutz haben Frost und Eis keine Chance

Winterliche Trockenheit, starke Temperaturschwankungen und eisiger Wind können Pflanzen schädigen. Daher ist der richtige Winterschutz wichtig!

Wenn buntes Laub im Herbst das Ende der Gartensaison einläutet, wird es Zeit, die Pflanzen im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon mit dem richtigen Winterschutz zu versehen. Während bei einigen Exemplaren eine einfache Mulchschicht für den Wurzelbereich genügt, müssen andere auch oberirdisch vor Wind, Kälte und Sonne geschützt werden. Nur so lassen sich Frost- und Trockenschäden an den Pflanzen vermeiden. Winterschutz muss aber nicht nur zweckmässig aussehen, es gibt mittlerweile auch viele dekorative Produkte. So brauchen Gärtner und Gärtnerinnen keine Abstriche zu machen und haben auch im Winter bunte Lichtblicke.

Der passende Winterschutz für Bäume und Sträucher

Junge laubabwerfende Gehölze wie Bäume und Sträucher müssen im Winter vor Kälte, Sonne und Wind geschützt werden. Das hat zwei Gründe: Zum einen sorgt Frost dafür, dass die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen können, weil er die wasserleitenden Kapillaren in der Erde verschliesst. Um die Bodentemperatur konstant über dem Gefrierpunkt zu halten und Trockenschäden zu verhindern, ist daher ein Winterschutz im Wurzelbereich wichtig. Zum anderen können aber auch Sonnenschäden die Ursache für den Tod einiger Pflanzen sein. Denn wenn die Sonne einen Teil des Stammes bescheint und diese Fläche erwärmt, der gegenüberliegende Teil jedoch weiterhin im Schatten liegt und daher eine deutlich kältere Oberfläche hat, kommt es zu Spannungen und Rissen in der Rinde. Diese Risse lassen Frost in das Innere der Pflanze vordringen, sodass die Wasserleitungsbahnen aufgesprengt werden. Infolgedessen kann der obere Bereich eines Baumes oder eines Strauches absterben. Zudem sind die Risse in der Rinde eine ideale Eintrittspforte für Bakterien und Pilze, welche dann im Frühjahr auch noch den unteren Bereich der Pflanze zum Erliegen bringen.

Um dies zu verhindern, ist ein rechtzeitig angebrachter Winterschutz sehr wichtig – ob bei eingewachsenen Bäumen und Sträuchern oder frisch gesetzten Pflanzen. Dafür eignen sich Materialien wie Jute, Vlies, Reisig, Produkte aus Kokosfasern oder auch ganze Winterschutzhauben oder -zelte. Bei laubabwerfenden Pflanzen spielt es keine Rolle, ob das Material lichtdurchlässig ist oder nicht, da es ohnehin keine Blätter mehr gibt, die Photosynthese betreiben müssten. Zuerst sollten Gärtner und Gärtnerinnen die Krone mithilfe von Bast vorsichtig zusammenzubinden und anschliessend die Hauben, Säcke oder Zelte aus Jute, Vlies oder Kokos vorsichtig über die Krone stülpen. Eine Kordel oder ein Band hilft, den Winterschutz an Ort und Stelle zu halten. Bedruckte Winterschutzprodukte werden auch an tristen Wintertagen zu einem bunten Highlight im Garten.

Neben dem Kronenbereich muss auch der Wurzelbereich im Winter geschützt werden. Dafür können Gärtner und Gärtnerinnen beispielsweise grosse Kokosfaserplatten auf die Baumscheibe legen und mit einigen Steinen beschweren. Allerdings ist das Material bei Vögeln und Insekten sehr begehrt. Besser ist es daher, Holzschnitzel oder Schilfmulch aus inländischer Forst- und Landwirtschaft für den unterirdischen Winterschutz zu verwenden. Diese nachhaltigen und umweltgerechten Naturmaterialien sind luft- und wasserdurchlässig und unterstützen zudem humusbildende Mikroorganismen. Beide Materialien gibt es bei RICOTER im Sortiment. Wie immergrüne Pflanzen benötigen auch laubabwerfende Bäume und Sträucher im Winter Wasser. Deshalb sollten Gärtner und Gärtnerinnen in trockenen Wintern ihre grünen Schätze an milden Tagen mit lauwarmem Wasser giessen. Entgegen vielen Meinungen dürfen Bäume und Sträucher aber keinesfalls vor März mit Nährstoffen versorgt werden, da die Frosthärte in direktem Zusammenhang mit der Düngung steht. Denn der Austrieb wird durch einen zu hohen Stickstoffgehalt gefördert, die frischen Triebe und das neue Holz reifen aber bei zu niedrigen Temperaturen nicht aus, sodass die Pflanzen dann sehr frostanfällig sind und viel schneller Schaden nehmen.

So überstehen Stauden und Kräuter die kalte Jahreszeit


Stauden und mehrjährige Kräuter sollten auch dann Winterschutz erhalten, wenn sie bereits eingewachsen sind und schon viele Jahre geblüht haben. Denn Stauden verlieren ihre oberirdischen Pflanzenteile und ziehen sich in der kalten Jahreszeit in den Wurzelstock zurück. Oberirdisch verbleibt in der Regel nichts als nackte Erde zurück. Diese ist besonders anfällig für Trocken- und Frostschäden, weil gefrorene Erde kein Wasser aufnehmen kann und ungeschützte Erde zu tief in den Wurzelbereich hinunter friert. Auch mehrjährige Kräuter, ob sie immergrün bleiben oder an ihren verholzten Trieben verkahlen, benötigen ausreichend überirdischen und unterirdischen Winterschutz. Entweder ihnen macht winterliche Dauernässe zu schaffen und sie reagieren darauf mit Wurzelfäulnis, was besonders bei mediterranen Kräutern häufig der Fall ist. Oder sie leiden unter Frosttrocknis. Dabei verdunsten bei Sonneneinstrahlung die oberirdischen, erwärmten Pflanzenteile Wasser, doch die Wurzeln liefern aufgrund des Bodenfrostes kein Wasser nach, sodass es zum Zurückfrieren von Trieben und Stämmen kommt.

Oberirdische Pflanzenteile wie krautige Triebe oder verholzte Stängel müssen daher unbedingt mithilfe eines lichtdurchlässigen und atmungsaktiven Materials vor Frost und Nässe geschützt werden. Am besten eignen sich hierfür Schattiernetze, alternativ auch Vlieshauben. Keinesfalls dürfen Gärtner und Gärtnerinnen als Winterschutz Folien anbringen oder auflegen, weil sie keine Luftzirkulation ermöglichen. So kann unter der Luftpolsterfolie rasch Schimmel oder Fäulnis auftreten. Schattiernetze und Vlies hingegen halten effektiv Kälte, Wind und intensive Sonnenstrahlen ab, ermöglichen den Pflanzen aber noch die notwendige Photosynthese sowie den lebenswichtigen Luftaustausch. Der Winterschutz muss am besten wurzelnah fixiert werden, damit nicht nur die Krone, sondern auch der Stamm bedeckt ist. Stehen mehrere verschiedene Kräuter nah in einem Beet oder in einer Kräuterschnecke zusammen, ist es auch möglich, die gesamte Fläche mit einem Vlies zu bedecken. Einige Steine am Rand fixieren den Winterschutz und helfen so den mehrjährigen Kräutern durch die kalte Jahreszeit.

Gärtner und Gärtnerinnen dürfen aber auch den Wurzelbereich von Stauden und Kräutern nicht vergessen. Denn diesem setzen sowohl Sonne als auch Wind und Kälte zu. Daher ist es ratsam, bereits rechtzeitig den geeigneten Winterschutz auszubringen. Wer seine Stauden und Kräuter im Herbst zurückschneidet, hat meist reichlich Material für Winterschutz. Denn gehäckselter Staudenschnitt ist nicht nur kostenlos, zudem wird der natürliche Kreislauf geschlossen. Wer nicht ausreichend Material für den Winterschutz hat, der kann auch grosszügig Rindenkompost im Wurzelbereich ausbringen. Für empfindliche Stauden und Kräuter bieten auch Holzschnitzel, Rindenmulch oder Schilfmulch einen guten Winterschutz.

Winterschutz für Pflanzen in Gefässen

Hanfpalme, Olive und Feige können in milden Regionen auch den Winter draussen verbringen. Allerdings sollten diese gut vor Kälte und Nässe geschützt werden. Dafür müssen Gärtner und Gärtnerinnen zuerst die Triebe der Pflanzen nach oben richten und zusammenbinden. So wird das Herz der Pflanzen vor winterlicher Nässe geschützt. Ein Strohpolster um die Triebe sowie eine Vlieshaube sind effektiv gegen Kälte. Zudem muss der Stamm mit einer Rohrmatte umwickelt werden, damit die Sonne keine Schäden anrichtet. Beim Winterschutz für Palmen und Co. ist auch das Gefäss nicht zu vernachlässigen, denn hier haben Wind und Frost eine grosse Angriffsfläche. Eine Kokosmatte oder ein Jutesack leisten wichtige Dienste.

Auch andere Südpflanzen können die kalte Jahreszeit draussen verbringen, wenn sie einen guten Winterschutz erhalten. Es hat sich bewährt, möglichst alle grünen Schätze eng zusammen zu stellen und vor einer Hauswand zu platzieren. Dadurch haben die Südpflanzen einen warmen Rücken. In einem Vlieszelt sind sie dann vor Wind, Frost und intensiver Sonneneinstrahlung geschützt. Zuletzt sollten Gärtner und Gärtnerinnen beim Winterschutz für Olivenbaum, Zitrone und Co. auch eine Styroporplatte unter die Pflanzgefässe schieben und Stroh in die Zwischenräume füllen. Das hilft den Sonnenanbetern gegen kalte Füsse.

Kübelpflanzen, welche an das hiesige Klima angepasst sind, benötigen im Winter Schutz. Zu gross ist sonst die Gefahr, dass die Pflanzen vertrocknen oder erfrieren. Aus diesem Grund hilft es, wenn Gärtner und Gärtnerinnen die Oberfläche der Kübelpflanzen mit Schilfmulch oder Stroh mulchen und oberirdische Pflanzenteile in Vlies einhüllen. Die Pflanzgefässe selbst können nach dem Anbringen von Schilfmatten, Jutesäcken oder auch Luftpolsterfolien externen Witterungseinflüssen besser trotzen. An milden Wintertagen mit warmem Wasser gegossen, ist der Winterschutz für Kübelpflanzen perfekt.

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren